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Lohnlücke zwischen Männern und Frauen

Im deutschen Arbeitssektor blieb die Verdienstdifferenz zwischen weiblichen und männlichen Beschäftigten auch letztes Jahr 2023 unverändert. Frauen erhielten ungefähr 18 Prozent weniger Einkommen als ihre männlichen Kollegen, wie vom Statistischen Bundesamt gemeldet wurde. Seit 2006, als der Unterschied noch bei 23 Prozent lag, ist die Kluft zwar schmaler geworden, aber dennoch signifikant. Laut der Statistikbehörde lassen sich etwa zwei Drittel dieser Gehaltsdifferenz durch die höhere Teilzeitarbeit und die niedrigeren Löhne in typischerweise von Frauen ausgeübten Berufen erklären. Somit verbleibt eine adjustierte Verdienstlücke von circa 6 Prozent im durchschnittlichen Bruttostundenlohn, für die es keine klare Begründung gibt. Weiterhin wurde beobachtet, dass die Bruttostundenlöhne ab dem Alter von 30 Jahren zunehmend divergieren. Im weiteren Berufsleben bleibt das Einkommen der Frauen nahezu gleich, während das der Männer tendenziell zunimmt. Bei den 30-Jährigen liegt die Verdienstlücke bei etwa 8 Prozent, wohingegen sie bei den 57- bis 61-Jährigen auf 27 Prozent ansteigt.

Welche Gründe könnten es sein?

Viele Faktoren beeinflussen das Verhalten von Frauen in Gehaltsdiskussionen, beginnend in der Kindheit, wo Mädchen häufiger als Jungen zur Höflichkeit und Zurückhaltung erzogen werden. Diese Erziehungsmuster können im Laufe der Jahre dazu beitragen, dass sie sich in Gehaltsverhandlungen weniger durchsetzungsfähig zeigen als ihre männlichen Kollegen. Die Furcht, als anspruchsvoll oder unangenehm angesehen zu werden, hält Frauen oft davon ab, in Jobinterviews oder bei der Forderung nach einer Lohnsteigerung aktiv zu werden. Zudem unterschätzen viele Frauen ihren tatsächlichen Marktwert, weil sie sich ihrer Kompetenzen und Erfahrungen nicht vollständig bewusst sind, was dazu führt, dass sie sich mit geringeren Gehältern zufriedengeben.

In Gehaltsverhandlungen sind für den Ausgang entscheidend die persönlichen Überzeugungen. Diese Denkmuster können entweder einen blockieren oder einen antreiben. Gewisse selbstbeschränkende Ansichten, die Frauen daran hindern können, selbstsicher in Gehaltsverhandlungen zu treten, umfassen Gedanken wie:

- Ich verdiene nicht genug, um eine höhere Bezahlung zu fordern.
- Ich will nicht gierig oder selbstsüchtig erscheinen.
- Ich sollte für das, was ich bereits habe, dankbar sein.
- Es ist sinnlos, etwas ändern zu wollen.

Solche negativen Überzeugungen verhindern, dass Frauen selbstsicher auftreten. Sie können jedoch überwunden werden, indem man sie durch positive Bestätigungen ersetzt, die das Selbstvertrauen stärken und dazu ermutigen, Gehaltsforderungen kraftvoll zu vertreten. Einige positive Überzeugungen sind zum Beispiel:

- Ich bin von Wert und habe ein Recht auf angemessene Entlohnung.
- Anerkennung und angemessene Bezahlung für meine Arbeit zu erhalten, ist wesentlich.
- Ich habe die Kontrolle über meine finanzielle Zukunft.
- Mit meinen Kompetenzen und meinem Selbstvertrauen kann ich erfolgreich verhandeln.

Diese Einstellungen können Frauen dabei unterstützen, ihre Position in Gehaltsverhandlungen zu stärken und ihre Ziele zu erreichen. Es ist hilfreich sich diese „Kraftsätze" aufzuschreiben und 2x am Tag für mind. 8 Wochen immer wieder zu verinnerlichen.

Was ist noch hilfreich?

Zudem ist eine gute Vorbereitung ausschlaggebend, Argumentation sollten mit soliden Daten und Beweisen untermauert werden. Auch das definieren von eindeutigen Zielen ist wesentlich. Welches Einkommen oder welche Einkommenssteigerung soll angestrebt werden? Eine klare Formulierung der der eigenen beruflichen Erfolge ist hier wichtig. Eine gute Planung, Argumentationsauflistung wie auch ein forderndes und dennoch jederzeit professionelles und respektvolles Auftreten sind weitere Schlüssel zum Erfolg.


Viel Erfolg!