Digitalisierung und Arbeitsmarktwandel in Deutschland bis 2030
Die Digitalisierung verändert Arbeitswelt in diesem Moment und wird dies auch in den folgenden Jahren weiterhin tun. Automatisierung, künstliche Intelligenz und smarte Technologien beeinflussen, wie wir arbeiten und welche Jobs in naher Zukunft gefragt sein werden. Doch wie genau wird sich der Deutsche Arbeitsmarkt bis 2030 entwickeln? In diesem Blog-Beitrag schauen wir uns an, welche Berufe von der Digitalisierung profitieren, welche verschwinden könnten und welche Chancen und Herausforderungen sich zukünftig ergeben.
Wird die Digitalisierung Jobs schaffen oder reduzieren?
Viele Menschen haben Angst, dass die Digitalisierung Arbeitsplätze vernichtet. Tatsächlich wird dies in einigen Branchen der Fall sein, doch ebenfalls gibt positive Entwicklungen. Laut des ifo Institut werden besonders Berufe in der IT und technischen Bereichen profitieren. Im IT-Bereich werden bis 2030 bis zu 58.000 EUR neue Arbeitsplätze in Bayern entstehen. Zu den Gewinnern gehören vor allem Pflegeberufe, die durch den demografischen Wandel und ihre geringe Automatisierbarkeit stark gefragt sein werden. In Bayern wird ein Zuwachs von rund 50.000 Stellen im Pflegebereich erwartet. Auch kreative und organisatorische Berufe werden durch die Digitalisierung expandieren. Unternehmensberater, Wirtschaftsprüfer werden mit 79.000 neuen Stellen das größte Wachstumspotenzial haben, da Maschinen solche Aufgaben schwer übernehmen können. Der Mensch wird in diesen Bereichen weiterhin unerlässlich bleiben. Auf der Verliererseite stehen Maurer und Betonbauer, deren Zahl lt. ifo um etwa 8.000 sinken könnte, sowie Bank- und Versicherungskaufleute, deren Beschäftigungszahlen voraussichtlich um 12.000 zurückgehen werden.
Routinejobs: Die Automatisierung nimmt zu
Während technologische Berufe profitieren, wird es für viele Routinejobs schwieriger werden. Tätigkeiten die sich leicht automatisieren lassen, wie grundsätzliche Büroaufgaben oder einfältige Tätigkeiten in der Produktion, sind besonders gefährdet. Roboter und Algorithmen können solche Aufgaben oft rapider und kostengünstiger erledigen.
Besonders betroffen sind simple Verwaltungsjobs oder normalisierte Tätigkeiten in der Fertigung. Diese Jobs werden nicht alle auf der Stelle verschwinden, aber es ist wahrscheinlich, dass sich die Anzahl der Stellen in diesen Bereichen reduzieren wird. Laut des ifo Institutes wuchs in Bayern die Beschäftigung in nicht-routinierten Berufen zwischen 1999 und 2016 um 22,5 Prozent, während sie bei Routineberufen nur um 5,2 Prozent zunahm. Auf Bundesebene gab es sogar einen Rückgang der Routineberufe um 4,2 Prozent.
Polarisierung des Arbeitsmarkts
Eine weitere Folge der Digitalisierung ist die „Polarisierung des Arbeitsmarkts". Dies bedeutet, dass hochbezahlte und gut qualifizierte Jobs zunehmen, zwischen 1999 und 2016 wurde hier ein starkes Wachstum verzeichnet, während Berufe im durchschnittlichen Einkommensbereich abnehmen. Auf der einen Seite profitieren hochqualifizierte Berufe wie IT-Spezialisten und Ingenieure, auf der anderen Seite werden auch die Nachfragen nach einfachen Service- und Pflegejobs immer mehr, welche schwer automatisierbar sind.
Mittelqualifizierte Berufe, die Routinetätigkeiten beinhalten, wie Büro- oder Produktionsjobs, sind zunehmend von Automatisierung betroffen. Diese Polarisierung kann zu sozialen Herausforderungen führen, wenn immer mehr Menschen in niedrig bezahlte Jobs abgedrängt werden. Gerade dann, wenn die gut bezahlten Jobs vor allem den Hochqualifizierten vorbehalten sind.
Bildung und Weiterbildung entscheiden
Um den Herausforderungen der Digitalisierung gerecht zu werden, wird es entscheidend sein sich kontinuierlich weiterzuentwickeln. Viele klassische Berufsbilder verändern sich, neue Jobs entstehen und digitale Fähigkeiten werden in nahezu allen Berufen wichtiger.
Für Arbeitnehmer bedeutet das, dass lebenslanges Lernen wird unerlässlich werden. Die Bereitschaft über neue Technologien mehr zu lernen und sich anzupassen, wird über den beruflichen Erfolg in der Zukunft entscheidend sein. Auch Unternehmen und Bildungseinrichtungen müssen ihre Ausbildungs- und Weiterbildungsangebote darauf anpassen, die Beschäftigten für die digitale Zukunft zu rüsten.
Fazit
Die Digitalisierung bringt große Veränderungen für den deutschen Arbeitsmarkt. Während einige Berufe stark wachsen, werden einfache Routinetätigkeiten zunehmend automatisiert und könnten in den nächsten Jahren zurückgehen. Insgesamt bietet die Digitalisierung große Chancen aber ebenfalls Herausforderungen.
Bildung und Weiterbildung spielen eine zentrale Rolle. Der Arbeitsmarkt der Zukunft wird von digitalen Fähigkeiten bestimmt und wer sich hier gut positioniert hat vielversprechende Aussichten, auf eine erfolgreiche berufliche Laufbahn. Allerdings wird es sehr wichtig sein, dass dieser Wandel sozial gerecht gestaltet wird. Damit niemand durch die Veränderungen abgehängt wird. Die Digitalisierung kann die Wirtschaft voranbringen. Dies wird aber nur der Fall sein, wenn alle die Möglichkeit haben von ihr zu profitieren.