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Bewerbung: Sind Anschreiben 2023 noch zeitgemäß?

Bewerbungsanschreiben?

Erinnern Sie sich noch an Ihre letzte Bewerbung? Wie lange haben Sie über den ersten Satz nachgedacht? Der erste Satz muss auffallen - war ein üblicher Tipp, wenn es um das perfekte Anschreiben ging. Doch wie sieht es 2023 aus? Sind Anschreiben noch wichtig, bei einem Arbeitsmarkt, der nach Fachkräften verzweifelt sucht?

 

Aus unserer Expertinnen-Sicht kann man heute teilweise auf ein Anschreiben verzichten. Der Stellenwert ist ein viel geringerer als Früher. Wir, als Personaler checken gerne immer zuerst den Lebenslauf, um eine generelle Eignung festzustellen. Darum ist ein gut strukturierter und aussagekräftiger Lebenslauf wichtiger denn je. Sie als BewerberInnen erhalten deshalb auch von uns kostenlos Unterstützung, bei der Aufarbeitung Ihrer Bewerbungsunterlagen.

Halten wir eine Person für geeignet, muss aber nicht nur das Know-How, sondern auch andere Faktoren stimmen. Dafür wird das Anschreiben gerne zur Hilfe genommen. Dabei geht es zum einen um eine stimmige Selbsteinschätzung und Selbstpräsentation. Zum anderen kann der Aufbau aber auch weitere Informationen über Sie preisgeben, z.B. ob Sie strukturiert sind. Viele Fehler und halb ausformulierte Sätze sind ein erstes Anzeichen. Der als „Bewerbungskoryphäe" bekannte Autor Jürgen Hesse beschrieb in einem Artikel des Handelsblattes das Anschreiben wie folgt: „Sie könnten einem geliebten Menschen einen teuren Ring schenken und ihm den einfach so in die Hand drücken. Wenn Sie aber eine tolle Verpackung haben und etwas Nettes dazu sagen, kommt das Geschenk viel besser rüber. So ähnlich ist es auch mit dem Anschreiben."

Wie genau das Schreiben gewichtet wird, hängt auch von der Stelle ab, auf die Sie sich bewerben. Im Bereich Produktion, spielen Anschreiben eine untergeordnete Rolle. Bewerben Sie sich auf eine Führungsposition ist ein Anschreiben unabdingbar. Geben Sie sich also Mühe, aber zerbrechen Sie sich auch nicht zu sehr den Kopf über den ersten Satz, mit „...hiermit bewerbe ich mich auf die Stelle..." sollten Sie jedoch auch nicht beginnen.